»Das ressourcenschonendste Garn ist das Garn, das schon existiert«, wissen die freie Dozentin für textile Themen Ina Goetz und Modedesignerin Babette Sperling. Seit Oktober 2022 setzen sich die beiden kritisch mit den Herausforderungen der textilen Kette auseinander und haben eine Möglichkeit für die Wiedergewinnung von Garnen aus Strickwaren geschaffen. Dafür beleben sie ein altes Verfahren wieder, das bereits ihre Großmütter angewandt haben: Gebrauchte und ausrangierte Strickwaren werden aufgetrennt und das Material nach Reinigung und Trocknung wieder nutzbar gemacht. UNDOYARN nennen sie das Garn, das aktuell in einer Manufaktur und mit handbetriebenen Maschinen in Chemnitz hergestellt wird. Das wiedergewonnene Garn stößt bereits jetzt auf großes Interesse in der Textilwirtschaft. Um die Produktionsmenge von UNDOYARN zu steigern, wollen Goetz und Sperling deshalb eine Produktionsstätte aufbauen und die Fertigung schrittweise automatisieren. Dafür arbeitet das Duo eng mit Textilsortierer*innen und Textilinstituten zusammen.