
Kultur- und Kreativpiloten sind ausgezeichnete unternehmerisch handelnde Persönlichkeiten, Teams und Netzwerke. Zu ihrem besonderen Know-how
gehört, dass sie wissen, dass sich auch der Wandel verändert. Sie haben gelernt, ihre Gestaltungsprinzipien zu hinterfragen und sie in neuen Kontexten praktisch zu überprüfen. Sie tauschen sich auf Augenhöhe darüber aus, was, wo und wie am wirksamsten in Anwendung zu bringen ist. Sie gestalten jetzt und hören, riechen und schmecken dabei den Sound aus der Zukunft.

Nicht nur bei den Kultur- und Kreativpiloten ist der Kopf rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann. Aber bei ihnen ist es Programm: Heterogenität ist erwünscht! Mit ihren Projekten, Unternehmen und Ideen wollen die Titelträger*innen nicht mehr vom Gleichen, sondern mehr Vielfalt produzieren. 96 Finalist*innen sind jährlich zu den deutschlandweiten Auswahlgesprächen eingeladen. In individuellen Gesprächen teilen sie ihre Ideen und Perspektiven mit der Expert*innen-Jury und gehen in den unmittelbaren Austausch. Neben dem besseren Argument zählt das Einstehen für die eigene Idee und Eingebung sowie eine unumstößliche Willenskraft.

Das große Netzwerk der Titelträger*innen aus mittlerweile zehn Jahren Kultur- und Kreativpiloten gehört zu den wertvollsten Aspekten der Auszeichnung. Jede Unternehmung, jede Idee und jedes Projekt der Kreativpilot*innen ist seitenfüllend, wenn es darum geht, Potenziale zu beschreiben. Die Kraft, Energie und Aktivitäten des Netzwerkes liefern den Stoff für eine unendliche Zahl von Büchern über kreatives Unternehmer*innentum, Creative Impact und Visionen. Den Grundstein für diese Fülle an Potenzial bietet die Auszeichnung der Bundesregierung, durch die lebenslange Verbindungen von Menschen entstanden sind, die verschiedener nicht sein könnten.

Die offizielle Statistik besagt, dass die Bruttowertschöpfung der Kultur- und Kreativwirtschaft genauso hoch ist wie die der Maschinenbauindustrie. Aber bemisst sich darin ihr wirklicher Wert? Oder spielt sie vielmehr eine entscheidende Rolle beim Schaffen, Stabilisieren ebenso wie Hinterfragen und Abschaffen von Werten? Beim Aufbau der Unternehmungen der Kultur- und Kreativpiloten erschließen diese immer wieder neue Möglichkeiten, wo andere nur Unmöglichkeiten sehen. Durch ihr Fragen und Tun schaffen sie zusätzliche und neue Denk- und Handlungsräume.

Den Mut und die Risikobereitschaft, ungewohnte Wege zubeschreiten oder Dinge zu kombinieren, die man so normalerweise nicht zusammenbringt – das sind Stärken der Kultur- und Kreativpiloten. Ihre Arbeit ist intuitiv und experimentierfreudig. Doch was macht ein Experiment zu einem Experiment und worin besteht das Wagnis? Viele der genialen Lösungen und Einfälle der Kreativpilot*innen verdanken sich Zufällen. Also erhöhen Kreativpilot*innen in ihren Netzwerken die Chancen auf den Zufall und planen diesen ein.

Unternehmerische Entwicklung geht immer Hand in Hand mit der künstlerischen und kreativen Persönlichkeitsentwicklung! Wenn sich Kultur- und Kreativpilot*innen für die Auszeichnung der Bundesregierung bewerben, wollen sie etwas unternehmen! Dabei bringt es nichts, ihre individuelle professionelle Kompetenz durch klassische Kriterien prüfen zu wollen: Die unternehmerischen Eigenschaften sind durch die Persönlichkeit der Bewerbenden geprägt und die unternehmerische Leitung entwickelt sich während einer Unternehmung weiter. Das bedeutet, dass die erfolgsversprechenden Kriterien im Tun und im Prozess in Erscheinung treten.

Führungskompetenz entsteht, wenn Menschen Orientierung schaffen, wo Orientierungslosigkeit herrscht oder wo es einen Mangel an alternativen Wegen gibt. Niemand weiß, was Kultur- und Kreativpiloten wissen und über welche Navigationssysteme sie verfügen oder welche Systeme sie mal eben so im Vorbeigehen – ad hoc – herstellen können. Inspiration, Imagination und Intuition: Die Quellen der Kreativität sind keine knappe Ressource. Nicht in Deutschland oder sonst irgendwo auf der Welt. 100 Jahre Kultur- und Kreativpiloten.
Imagine!