Das Leben in der Netzwerkgesellschaft ermöglicht nicht nur einfachen, schnellen und praktischen Kontakt. Neben den offensichtlichen Vorteilen bestimmen auch Hassrede und diskriminierende Algorithmen die Koexistenz im Internet. Manchmal scheint es so, als würden wir uns immer weiter voneinander entfernen. Doch Menschen brauchen den sozialen Umgang. Und sinnvolle Netzwerke, die den sozialen Aspekt tatsächlich fokussieren. Zum Glück gibt es mindestens drei Kultur- und Kreativpilot*innen, die neue Arten des Zusammenkommens unternehmerisch auf die Beine stellen.

Guter Kontakt bringt positiven Wandel

Auf Dialog und Communityarbeit setzen die Gründerinnen Melisa Manrique und Manik Chander von My Migrant Mama. Der intergenerationelle Austausch migrantischer Familien sowie deren berufliche Entwicklungsmöglichkeiten werden über das Netzwerk gefördert:
“Jedes Netzwerk, auch das kleinste, trägt dazu bei, Menschen zusammenzubringen und menschliche Unterstützung zu fördern. My Migrant Mama soll Migrant*innen beim Finden einer „chosen family“ helfen, die die Herausforderungen kennt, die sie zu bewältigen haben, ohne sie aussprechen zu müssen”, erklärt Melisa Manrique.

Um gegenseitigen Support geht es auch auf der Kursplattform Triviar, die von Jonah Schröder und Nick Koldehoff ins Leben gerufen wurde. Besondere Talente und Fähigkeiten können hier per Live-Kurs, Videokonferenz oder vorab aufgenommener Session geteilt werden. Wissen wird geteilt und multipliziert. Dies lohnt sich für Anbieter*innen als auch für Teilnehmende:
“Kursanbietende erhalten über uns mehr Buchungen, können wirtschaftlich effizienter arbeiten und ihre Zeit besser einteilen. Für Teilnehmende schaffen wir einen transparenten Markt und Sicherheit in allen Punkten: Zahlungssicherheit, Abwicklung etc. Zudem wollen wir das Thema Edutainment noch präsenter machen und Leuten Spaß beim Lernen ermöglichen.”

"Wir wollen das Thema Edutainment noch präsenter machen und Leuten Spaß beim Lernen ermöglichen.”

Wer das gesellschaftliche Zusammenleben unkonventionell gestalten möchte, wird zusätzlich bei bring.together fündig. Die Plattform bietet das Matching für gemeinschaftliche Wohnmodelle an – vom Ökodorf über den kollektiven Hausbau bis zur Kommune ist alles möglich.
“Wir bieten mit unserer Lösung eine Antwort auf den demographischen Wandel. Durch die Vermittlung von Mitmacher*innen fördern wir aktiv soziale und nachhaltige Lebensweisen in unserer Gesellschaft”, erklärt Mitgründerin Karin Demming.

Mit ihren unterschiedlichen Ansätzen schaffen es die drei Kultur- und Kreativpilot*innen, gesellschaftliche Herausforderungen über unternehmerische Netzwerklösungen zu meistern. Doch ein Netzwerk ist niemals “fertig”. Was passiert also nach der erfolgreichen Einführung?

Ein gesundes Netzwerk ist ein gutes Netzwerk

Denn das Management eines Netzwerks ist nicht einfach: Niedrigschwellig, einfach und reizvoll soll es sein, um Mitglieder zur Aktivität zu motivieren. Gleichzeitig muss es die vielen Menschen, Meinungen und Bedürfnisse moderieren. Denn scheitert das Netzwerk, bricht auch sein gesellschaftlicher Mehrwert ein. Wie kann das eigene Netzwerk also vital gehalten werden?
“Eng mit der Community zusammenarbeiten, gewünschte Funktionen umsetzen, im stetigen Austausch mit den Top-User*innen sein und interessanten Content liefern” sei der Schlüssel zum Erfolg, berichtet Jonah Schröder von Triviar.

Auch die Kommunikation zwischen Administration und Nutzer*innen spielt eine besondere Rolle, sagt Karin Demming: “bring-together ist eine aktive Plattform mit aktiven Nutzer*innen. Durch den Austausch auf Augenhöhe pflegen wir einen vertrauensvollen Umgang mit der Community.”

Die Pflege eines Netzwerkes ist demzufolge ein ständiger Prozess, der viel Aufmerksamkeit und Arbeit erfordert. Ist er jedoch stimmig, kann sich das volle Potential einer Community entfalten. Und das verändert nicht nur die Community selbst, sondern auch ihr Umfeld, die Gesellschaft, gar die ganze Welt. Was würde wohl passieren, wenn sich auch Kultur- und Kreativunternehmer*innen zentral vernetzten?

Kreativität + Netzwerk = Erfolg

384 Unternehmen sind es mittlerweile, die als Kultur- und Kreativpilot*innen ausgezeichnet wurden. Zwölf Jahre und ein riesiger Pool an Fachwissen, Kreativität und Intuition sind durch den Titel einer der wichtigsten deutschen Unternehmer*innenauszeichnungen miteinander verbunden. Durch ihr feines Gespür für Trends, innovative Geschäftsmodelle und resilientes Krisenmanagement bieten die Unternehmer*innen der Kultur- und Kreativpilot*innen einzigartige Expertisen für die signifikanten Themen und Probleme unserer Zeit.

Das inotiv-Netzwerk bündelt die Expertisen seiner Titelträger*innen und lässt sie in neuen Projekten ihre volle Wirkung entfalten. „Es entstehen Synergien und Partnerschaften untereinander. Zudem lassen sich viele Kreativunternehmer*innen von anderen inspirieren”, erklärt Jonah Schröder.

Mit eigenen Treffen, Veranstaltungen und Publikationen verspricht das inotiv-Netzwerk, die Akteur*innen der Kultur- und Kreativwirtschaft in die breitflächige Zukunftsgestaltung zu befördern. Mit Expert*innen für Netzwerke in den eigenen Reihen kann das Vorhaben ja nichts anderes als ein durchgehender Erfolg werden.

Fotos: My Migrant Mama, Triviar, bring-together, William Veder, Alexandra Demming, geralt Pixabay, TheDigitalArtist Pixabay

Text: Felix Jung